Presseberichte

Südkurier vom Mittwoch, 20. Juli 2005

Von wegen Altherren-Spaß

Boulebahnen im Badmattenpark eröffnet - Lob für starkes Bürgerengagement

  

 

Eröffnung der beiden Boulebahnen am Sonntag im Badmattenpark.
Foto: Gottstein

Bad Säckingen (mig) Als einen "Beweis bürgerschaftlichen Engagements, der unsere Stadt noch attraktiver macht" würdigte Bürgermeisterstellvertreter Wolfgang Lücker (CDU) die beiden Boulebahnen, die in sechsmonatiger Bauzeit fertig gestellt und jetzt der Öffentlichkeit übergeben wurden. Sie sind neben dem Weidenhäuschen der Auftakt zur Umgestaltung des Badmattenparks in eine naturnahe Freizeitlandschaft.

Verantwortlich dafür ist der "Arbeitskreis Umwelt", der aus der Lokalen Agenda hervorging. Beteiligt haben sich auch die Boulegruppe im Münsterpfarrhof und der Freundeskreis Sanary. Der Vorsitzende des Arbeitskreises, Peter Wurche, dankte den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, dem Umweltbeauftragten Ralf Däubler, "der uns im Hintergrund immer unterstützt und ermutigt hat", sowie den Sponsoren (Sparkasse Hochrhein, Deutsche Bank, BUND-Ortsgruppe, SPD-Ortsverein und das Blumengeschäft Ginkgo). Die Materialien im Wert von 1000 Euro wurden durch Spender, namentlich den Freundeskreis Sanary, gestiftet. Adelbert Brutsche stellte als ehrenamtlicher Bauleiter sein Fachwissen zur Verfügung. Die öffentlichen Kassen wurden durch die Boulebahnen und das Weidenhäuschen nicht belastet, würdigte Wolfgang Lücker: "Die Diskussionen im Gemeinderat haben sich damit erledigt - das sage ich auch an die Adresse meiner eigenen Fraktion."

Auch beim Weidenhäuschen wurde der Kostenrahmen unterschritten. Nun könne man die freien Mittel für weitere Projekte nutzen, erklärte Peter Wurche. Vorgesehen sind ein Klettergerüst mit Hangrutsche, ein Kletterbaum, ein Baumhaus und ein Waldtelefon.

Stadtrat Peter Knorre (SPD), der Obmann der Boulegruppe im Pfarrgarten, erinnerte an die Geschichte des Boulesports in Bad Säckingen. In den 70er-Jahren wurde eine erste Bahn im Münsterpfarrhof angelegt. 1980 trotzte sie zwar dem Abrissbagger, wurde danach aber kaum genutzt, bis sich einige Freunde des französischen Sports der verwilderten Bahn annahmen und die "Boulegruppe" bildeten. Im Zuge der Lokalen Agenda entstand dann 2002 die Idee, durch die neuen Bahnen in der Badmatte den Sport einer breiteren Öffentlichkeit nahe zu bringen. Peter Knorre zeigte sich zuversichtlich, dass sich die Boulebahnen zu einem "Ort der Begegnung zwischen Jung und Alt, zwischen Einheimischen und Fremden, zwischen Deutschen und Ausländern" entwickeln werden.

Der Freundeskreis Sanary wird die Anlage betreuen. In Frankreich gewinne man den Eindruck, Boule sei ein Altherrensport, in Säckingen solle es aber eine Freizeitbeschäftigung für jedermann werden, so Bettina Martinie.


Inhalt Presseberichte