11.- 13. Juni 1993: Feier des 20-jährigen Jubiläums der Partnerschaft

13. Juni - 11. Juli 1993:

Aus Anlass des Jubiläums hatten drei Mitglieder des Freundeskreises (Ursula Döbele, Gudrid Brauch und Thomas Börger) ein deutsch-französisches Kapitel aus schwieriger Zeit aufgegriffen: Eine literarische Ausstellung, ergänzt durch Werke aus der bildenden Kunst jener Jahre, zeigte die Geschichte deutschsprachiger Schriftsteller im südfranzösischen Exil zwischen 1933 und 1944 auf. In jenen Jahren war der kleine Fischerort an der Côte d'Azur, die heutige Partnerstadt von Bad Säckingen, zur "heimlichen Hauptstadt der deutschen Literatur" geworden. Hinter diesem Zitat des ins Exil geflohenen Schriftstellers Ludwig Marcuse verbergen sich zahlreiche inzwischen berühmte Namen wie unter anderen Thomas, Heinrich und Klaus Mann, Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger und Joseph Roth.

Die Ausstellung zeigte neben Biografien und Portraits zahlreiche Original-Dokumente und persönliche Objekte der Künstler sowie etliche Erstausgaben ihrer Werke. Die literarische Dokumentation wurde ergänzt durch eine Reihe von Werken bildender Künstler, die in unterschiedlichen Epochen in verschiedenen Stilen die Stadt Sanary als Sujet in der Malerei festgehalten haben.

Die vierwöchige Ausstellung war von zwei Veranstaltungen begleitet: einem Abend mit Liedern von Bertolt Brecht, sowie einem Vortrag des französischen Germanisten Jean-Pierre Guindon über das Leben der deutschsprachigen Emigranten in Südfrankreich.

Da die Säckinger Ausstellung überregional auf großes Interesse gestoßen war, ging sie anschließend "auf Wanderschaft" und wurde unter anderem im Jüdischen Kulturmuseum in Augsburg gezeigt, im Heinrich-Heine-Haus in Düsseldorf und im Buddenbrook-Haus in Lübeck.